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Mutterschutz-Aktivistin Johanna Röh gewinnt Preis

Tischlermeisterin Johanna Röh bekam für ihr Engagement zum Thema Mutterschutz für alle den "Werner-Bonhof-Preis 2023". Foto: Werner- Bonhof-Stiftung

21.11.2023

Gratulation! Tischlermeisterin Johanna Röh, die in der KDFB engagiert-Ausgabe Oktober/November 2023 (siehe oben) vorgestellt wurde, ist mit dem „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel“ 2023 geehrt worden. Die 35-jährige Tischlermeisterin und Restauratorin aus dem niedersächsischen Alfhausen, musste am eigenen Leib erfahren, dass ein schwangerschaftsbedingter Ausfall der eigenen Arbeitskraft für Unternehmerinnen in handwerklichen Berufen zu einer echten Existenzbedrohung werden kann.

Im Vergleich zu Frauen in abhängiger Beschäftigung gibt es für schwangere Betriebsinhaberinnen keine auch nur annähernd entsprechende Unterstützung. Gerade für Unternehmerinnen in handwerklichen Berufen, die regelmäßig eine körperliche Beanspruchung mit sich bringen und die Gesundheit von werdenden Müttern und ungeborenen Kindern akut gefährden können, fehlte es somit an Regelungen, die eine Chancengleichheit berücksichtigen.

Mit einer im Frühjahr 2022 initiierten Petition forderte Johanna Röh eine Novellierung durch den Bundesgesetzgeber und unterbreitete zahlreiche konkrete, praxisnahe Verbesserungsvorschläge, die schwangere Selbstständige insbesondere in handwerklichen Berufen, besser schützt. Mit knapp 112.000 MitzeichnerInnen fand Johanna Röh das Gehör der Bundesregierung, die sich nunmehr um eine Gesetzesänderung, in Anlehnung an die in der Landwirtschaft bestehende Regelung der Betriebshelfer für schwangere Landwirtinnen, bemüht.

Mit ihrem Fall hat Johanna Röh Verbesserungen angeregt und ein Gesetzesvorhaben im Bundestag angestoßen, von denen eine Vielzahl anderer Betroffene und damit das Gemeinwohl profitiert. Hierfür bekam sie in Berlin am 15. November den „Werner-Bonhoff-Preis-wider-den-§§-Dschungel 2023“. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert.

Die gemeinnützige Werner-Bonhoff-Stiftung in Berlin vergibt diesen Preis im Rahmen des Projekts „Bürokratie Therapie“ seit 2006. Ausgezeichnet werden unternehmerische Menschen, die Bürokratismus nicht einfach hinnehmen, sondern mit ihren Erfahrungen Verbesserungen „von unten nach oben“ anregen. Die Stiftung ermutigt und befähigt unternehmerische Menschen, einen Beitrag zur notwendigen Kontrolle und Verbesserungen der Verwaltung von außen zu leisten.

sco

Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein.
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