Gleichberechtigung erst in 50 Jahren

Seit 1975 ist der 8. März als Internationaler Frauentag von den Vereinten Nationen institutionalisiert. Das ändert leider nichts an der immer noch bestehenden Chancenungleichheit von Frauen. Nach einem aktuellen Bericht der Weltbank,“Women, Business and the Law 2024″, könnte es noch über 50 Jahre dauern bis Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern herrscht. Das weltweite Reformtempo sei auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren und stelle damit ein potenzielles Hindernis für das Wirtschaftswachstum dar. Auf den deutschen Arbeitsmarkt bezogen, warnt der Bericht: Wenn das Muster der Berufsunterbrechungen  unverändert bleibt, würden die Renten von Frauen 20 Prozent unter dem Durchschnittslohn liegen.

Frauen haben weniger gesetzliche Rechte als Männer

Weltweit haben knapp 2,4 Milliarden Frauen im erwerbsfähigen Alter noch immer nicht dieselben Rechte wie Männer. Durchschnittlich haben sie weniger als zwei Drittel der gesetzlichen Rechte, die Männer haben. Ein Hauptgrund sei, dass es an den Maßnahmen zur Umsetzung erlassener Gesetze fehlt. 2022 sind in 18 Ländern nur 34 geschlechtsspezifische Rechtsreformen durchgeführt worden – die niedrigste Zahl seit 2001. In nur 14 von 190 Volkswirtschaften haben demnach Frauen  die gleichen gesetzlichen Rechte wie Männer. Dazu gehören neben Deutschland, Belgien, Dänemark, Frankreich, Schweden und Spanien. Schlusslichter bilden die palästinensischen Gebiete, der Jemen und Sudan. Insgesamt liegt Deutschland  mit 85 von 100 möglichen Punkten im oberen Mittelfeld, aber hinter Ländern wie Italien, Neuseeland oder Kanada.

Hohe Defizite im gesetzlichen Gewaltschutz von Frauen

Deutschland und Frankreich haben aber hohen Verbesserungsbedarf im Bereich des Gewaltschutzes.  Im weltweiten Durchschnitt liegt der gesetzliche Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt, sexueller Belästigung, Kinderheirat und Femizid nur bei 36 Prozent des erforderlichen Niveaus.

tagesschau/ko