Psychologin: Auch negative Gefühle zu Weihnachten zulassen
Nach einem Trauerfall oder einer Trennung verschwinden negative Gefühle zu den Feiertagen nicht plötzlich: Die Psychologin Andrea Stachon-Groth rät dazu, solchen Emotionen den nötigen Raum zu geben. „Trauer kann man nicht wegorganisieren“, sagte sie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Manche Menschen holten beispielsweise einen Verstorbenen bewusst in ihre Mitte, indem sie etwa eine Kerze für die Person aufstellten oder deren liebste Weihnachtsdeko aufhängten. Häufig sei auch Einsamkeit ein Thema, sagte die Leiterin der Ehe-, Familien und Lebensberatung im Bistum Münster. Verschärft durch die Corona-Pandemie, betreffe dies nicht nur ältere Menschen: „Auch die Freundeskreise von Jüngeren seien häufig nicht mehr so intakt. Aber man spreche nicht darüber.“ Dabei wäre genau dies wichtig, betonte Stachon-Groth: „Anderen die eigenen Bedürfnisse mitteilen, sich informieren, wo man hingehen kann, die Sorgen rechtzeitig ansprechen.“