Ostern lockt mit frischem Grün

Vorösterliche Bräuche haben viel mit der Farbe Grün zu tun. Grüne Palmwedel begrüßten Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem. Noch heute erinnern die Palmbuschen daran. Und am Gründonnerstag wird traditionell eine grüne Suppe mit neun frischen Kräutern gereicht.
Gründonnerstagssuppe
Es ist alter Brauch, die Fastenzeit mit einer traditionellen Gründonnerstagssuppe zu beenden, die neun grüne Kräuter enthält. Diese Zahl hat im christlichen Zusammenhang eine besondere Bedeutung, steht sie doch für die gesteigerte, dreifache Dreiheit – also für die Dreifaltigkeit Gottes. Mehr noch: Wie in mehreren Evangelien erwähnt, ist Jesus in der neunten Stunde am Kreuz gestorben. Im Stundengebet wird in der Hore „Non“ (Neun) daher der Sterbestunde Christi und aller Sterbenden gedacht. Wer die Suppe am Gründonnerstag kostet, stellt sich damit auf das Geschehen am Karfreitag ein.
ZUTATEN für vier Personen:
Die Suppe kann unterschiedlich schmecken, je nach Auswahl der Kräuter.
Traditionell werden Wildkräuter wie Löwenzahn, Spitzwegerich, Giersch, Bärlauch, Brennnessel, Sauerampfer,
Vogelmiere, Gundermann, Brunnenkresse und Schafgarbe verwendet.
Für eine einfachere Lösung nehmen Sie Kräuter vom Wochenmarkt und aus dem eigenen Garten: Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Minze, ein wenig Rosmarin, Löwenzahn, Giersch, Brennnesselblätter und Gänseblümchen. Insgesamt werden etwa 3 Handvoll benötigt. Dazu: 3 EL Butter, 2 Zwiebeln, 3 Kartoffeln, 3 EL Mehl, 1 l Gemüsebrühe, 1 Eigelb, 150 ml Schlagrahm, 1/2 Zitrone, Muskat, Kräutersalz und Pfeffer
ZUBEREITUNG:
Die Kräuter sorgfältig waschen und abtropfen lassen. Die Gänseblümchen beiseitestellen, die restlichen Kräuter fein schneiden. In einem Topf die Butter schmelzen lassen und die klein geschnittenen Zwiebeln dünsten. Das Mehl darüberstreuen und die Kartoffeln in Würfeln hinzufügen. Unter ständigem Rühren die Gemüsebrühe langsam dazugießen. Die Suppe kurz aufkochen und dann für etwa 15 Minuten weiter köcheln lassen. Den Topf vom Herd nehmen. Die klein gehackten Kräuter dazugeben und einige Minuten in der Suppe ziehen lassen. Dann die Suppe mit dem Pürierstab pürieren, das Eigelb unterrühren und die geschlagene Sahne unterziehen. Zum Schluss mit Muskat, Kräutersalz und Pfeffer abschmecken und ein paar Kräuter oder Gänseblümchen darüberstreuen.
Palmbuschen binden
Am Palmsonntag feiern Christen den Einzug Jesu in die Stadt Jerusalem, als sich Jesus als Messias offenbarte. Das Volk jubelte ihm zu und breitete Palmzweige vor ihm aus. Noch heute erinnert daran der Brauch, Palmbuschen zu binden und sie am Palmsonntag in der Kirche weihen zu lassen. Nach dem Gottesdienst fanden die Palmbuschen-Zweige früher Platz im Herrgottswinkel, unterm Dachfirst, im Stall oder auf dem Feld und dienten so als Schutz vor Blitzschlag und Hagel. Trocken gelagert halten sich die Buschen monatelang und sind auch heute noch ein hübscher Schmuck auf der Fensterbank.
MATERIAL:
Zweige von Weidenkätzchen, Buchs, Eibe, Thuja, eventuell Stechpalme. Außerdem: Schere, Blumendraht, Zange, Gartenschere, grünes Floristenband, bunte Bänder, bevorzugt in Rot und Grün. Die Farbe Rot steht dabei für das Blut Jesu und seine Liebe zu den Menschen, Grün für das immerwährende Leben.
ANLEITUNG:
1. Im Mittelpunkt des Palmbuschens stehen die Palmkätzchen.
Deshalb nehmen Sie diese zuerst in die Hand und fügen nach und nach die grünen Zweige hinzu, bis Sie einen harmonischen Strauß erhalten.
2. Wickeln Sie den Blumendraht mehrfach um die Stiele.
Ziehen Sie ihn fest an, damit er den Strauß zusammenhält.
3. Wickeln Sie anschließend ein grünes Floristenband über die zusammengebundenen Stiele. So lässt sich der Strauß besser in der Hand halten. Schneiden Sie dann überstehende Stiele mit der Gartenschere ab. Verzieren Sie den Buschen mit roten und grünen Bändern.
Autorin: Eva Maria Gras