Frauenbund fordert Landesbildungsgeld
Ein volles Programm hatte die Landesdelegiertenversammlung zu bewältigen, die am 17. Juni in Lappersdorf bei Regensburg stattfand.
Insbesondere Familien mit der heranwachsenden Generation haben nach wie vor mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen.
Vor allem Alleinerziehende und Mütter stehen dabei in der persönlichen Verantwortung, die individuellen Lücken zu schließen, die die Pandemie-Situation verursacht hat. Lücken, die auch die bisherigen Fördermaßnahmen nicht auffangen konnten.
„Ob Nachhilfe, therapeutische Unterstützung oder auch Freizeitangebote zur Stärkung wichtiger Kompetenzen, alle diese Angebote müssen privat bezahlt werden – was vor allem Mütter und Alleinerziehende schmerzlich zu spüren bekommen“, so Tanja Pichlmeier, stellvertretende KDFB-Landesvorsitzende. Deshalb fordert der Frauenbund Bayern, dass ein Landesbildungsgeld als Entlastung für diese privat getragenen Kosten eingeführt wird.
Familien entlasten
- Die bayerische Regierung und die betreffenden Ministerien sollen ein zeitlich begrenztes Landesbildungsgeld für Eltern und andere Erziehungsberechtigte einführen.
- Analog zum bayerischen Familiengeld soll das Landesbildungsgeld den Eltern direkt und ohne bürokratischen Aufwand als eine individuell nutzbare finanzielle Unterstützung für ihre gesteigerten Aufwände dienen, die durch Nachhilfe, psychosoziale Therapieansätze und sozialgemeinschaftliche Aktivitäten im Nachgang der Pandemie anfallen.
- Das Landesbildungsgeld soll unabhängig vom Einkommen zur Verfügung stehen und pro Vorschulkind oder schulpflichtigem Kind, das in der Pandemiezeit
(2020 bis 2023) eine Schule besucht hat, gezahlt werden. - Vorgeschlagen wurde eine monatliche Höhe von 100 Euro und eine Bezugszeit von 24 Monaten.
Der Vorstand des KDFB-Landesverbandes Bayern auf der Delegiertenversammlung (v.l.n.r.): Landesvorsitzende Birgit Kainz zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Sabine Slawik, Tanja Pichlmeier und Anne-Marie Ederer sowie Monsignore Rainer Boeck (geistlicher Beirat). Neben der Sicherstellung der Finanzierung des Verbands befassten sich die Landesdelegierten mit mehreren politischen Themen und haben neben dem Landesbildungsgeld nachfolgende Beschlüsse auf den Weg gebracht:
- Verbandsstrukturen weiterentwickeln, LV Bayern, DV Augsburg und DV München-Freising
Der gesellschaftliche Wandel bringt große Herausforderungen für die verbandliche und ehrenamtliche Arbeit mit sich – auch beim Frauenbund. Um den KDFB weiterzudenken, müssen bisherige Strukturen überprüft und neu gedacht werden. So wurde der Landesvorstand beauftragt, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die die organisatorischen und inhaltlichen Verbandsstrukturen für den KDFB Landesverband Bayern weiterentwickelt. Das Verfahren ist basisnah und transparent zu gestalten, um alle Ebenen mitnehmen zu können.
- Kurative Mammografie-Untersuchungen, DV Passau
Im Freistaat erhalten jedes Jahr rund 10 000 Frauen die Diagnose Brustkrebs, jährlich sterben in Deutschland mehr als 18 000 Patientinnen daran. Vor allem im ländlichen Raum müssen Frauen mit einem auffälligen Tastbefund oder im Rahmen der Tumornachsorge sehr lange Wartezeiten für eine Mammografie-Untersuchung hinnehmen. Dabei kann durch die Brustkrebsfrüherkennung die Chance auf Heilung erheblich erhöht und die Sterberate gesenkt werden.
Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege soll durch den KDFB-Landesvorstand aufgefordert werden, kurative Mammografie-Untersuchungen finanziell besser zu vergüten und eine ausreichende sowie zeitnahe Versorgung sicherzustellen.
- Neuauflage einer KDFB-Fotoproduktion, DV Augsburg
Der KDFB-Landesverband Bayern erstellt eine neue Fotoproduktion, die er allen KDFB-Verbandsebenen kostenlos zur Verfügung stellt. Wie bei den bisherigen Fotoproduktionen werden engagierte Frauenbundfrauen, wichtige Frauenbundthemen und Frauenbundaktivitäten mit authentischen Bildern dargestellt.
- Ergänzung der KDFB-Verkaufsmaterialien, DV Augsburg
Der KDFB-Landesvorstand wird beauftragt, einen magentafarbenen KDFB-Schal mit dunkelblauem Logo als Alternative zum blauen Schal mit weißem Logo anzuschaffen und den Mitgliedern im KDFB-Laden anzubieten.
- Einführung eines Jugendmitgliedsbeitrags, DV Regensburg
Der Frauenbund verzeichnet seit mehreren Jahren eine rückläufige Mitgliederzahl. Beitragserhöhungen, das steigende Alter der Mitglieder sowie zu wenige Eintritte von jungen Frauen sind die Gründe dafür. Der Landesvorstand wurde beauftragt, gemeinsam mit dem Bundesvorstand Kriterien zur Einführung eines Jugendbeitrags zu prüfen und zu erarbeiten. Der Landesdelegiertenversammlung 2024 werden die Erkenntnisse vorgelegt.
- GEMA-Gebührenbefreiung für Zweigvereine, DV Regensburg
Nach vielversprechenden Ankündigungen, dass die GEMA-Gebühren für Vereine in Bayern vom Freistaat übernommen werden sollen, ist der Kriterienkatalog zur Gebührenbefreiung nun so eng gesteckt, dass fast keiner der KDFB-Zweigvereine die Gebührenbefreiung in Anspruch nehmen kann. Deshalb wurde der Vorstand des KDFB-Landesverbands Bayern beauftragt, sich politisch dafür einzusetzen, sodass die bayerischen KDFB-Zweigvereine künftig von der Gebührenbefreiung profitieren können.
Aktionen des Landesverbands
Bayern ist Vielfalt!
Der zukünftige Landtag soll weiblicher und jünger werden: Dafür setzt sich der Frauenbund zusammen mit der FrauenAG des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ein. Im Rahmen der Delegiertenversammlung wurde die Aktion des KDFB Bayern zur anstehenden Landtagswahl am 8. Oktober 2023 vorgestellt.
„Als starke Stimme für Frauen und Familien wollen wir uns gemeinsam für Vielfalt, Gerechtigkeit und Demokratie engagieren“, so KDFB-Landesvorsitzende Birgit Kainz auf der Delegiertenversammlung. „Nur ein vielfältiger Landtag, in dem Frauen und junge Menschen eine Stimme haben und in dem sie ihren Blick auf die Gesellschaft direkt einbringen können, sorgt für eine Politik, die echte Veränderungen und eine gerechte und solidarische Gesellschaft ermöglicht. Auch in unserem bayerischen Landtag muss diese gesellschaftliche Vielfalt abgebildet werden. Bayern ist Vielfalt!“
Neben einer medienwirksamen Kampagne zur Landtagswahl, die gemeinsam mit der FrauenAG des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ) stattfinden wird, sind intensive Gespräche zwischen dem KDFB-Vorstand und den fünf demokratischen Parteien zu den politischen Forderungen des Frauenbundes geplant.
Mitmach-Aktion
Alle Frauenbundfrauen sind eingeladen, sich an der Landtagswahl-Kampagne zu beteiligen: Passend zur Grill- und Biergarten-Zeit gibt es jetzt die KDFB-Bierdeckel zur Landtagswahl-Kampagne, die jedes Sommerfest verschönern und nebenbei für die KDFB-Landtagswahl-Kampagne werben.
Unter info@frauenbund-bayern.de können Mitglieder die KDFB-Bierdeckel kostenlos bestellen (Mindestabnahme 50 Stück).
Online-Shop zur Landtagswahl eröffnet
Ob T-Shirts, Tassen oder Babylätzchen: Im neuen KDFB-Online-Shop können Sie nicht nur Merchandise-Artikel zur KDFB-Landtagswahl-Kampagne, sondern auch viele andere KDFB-Produkte bestellen. Alle Artikel sind nachhaltig hergestellt worden und lassen sich individualisieren – zum Beispiel mit dem Namen Ihres Zweigvereins.
„KDFB + katholisch“: Projektgruppe ins Leben gerufen
Was ist das überhaupt – „katholisch“?
Und was bedeutet das für unseren Frauenbund?
Eigentlich sollte „katholisch“ etwas sein, auf das man stolz sein könnte – ohne sich dafür entschuldigen zu müssen. „Katholisch“ sollte wieder positiv besetzt und zurückerobert werden.
Um herauszufinden, wie die Frauenbundfrauen das „katholisch“ sehen, wurde im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung eine neue Projektgruppe ins Leben gerufen:
„KDFB + katholisch“.
Alle Frauenbundfrauen, die Interesse am Thema „KDFB + katholisch“ und Lust an der Auseinandersetzung haben, sind herzlich willkommen!
Das erste Präsenztreffen findet statt in München
am Dienstag, 28. November 2023, ab ca. 10.30 bis 16 Uhr.
Anmeldungen sind ab sofort bis 15.09.2023 möglich bei
Regina Ries-Preiß, Referentin für Theologie und Spiritualität,
unter: ries-preiss@frauenbund-bayern.de
Autorin: Andrea Bala