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Unterschätzte Lebenserwartung bringt Risiken für die Altersvorsorge

22.05.2025

Frauen in Deutschland leben statistisch gesehen deutlich länger als Männer. Gleichzeitig unterschätzen viele von ihnen diese hohe Lebenserwartung, wie eine aktuelle Studie zeigt. Die Folge: ein erhöhtes Risiko für finanzielle Engpässe im Alter.

Während Männer tendenziell zu optimistisch von einem langen Leben ausgehen und ihre verbleibende Lebenszeit überschätzen, schätzen Frauen ihre Lebenserwartung deutlich zu niedrig ein – im Schnitt um 3,3 Jahre in der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen. Bei einem realistischeren, optimistischen Szenario könnte die Unterschätzung sogar bei durchschnittlich 5 Jahren liegen, so Studienautorin Anna Reuter.

Diese Fehleinschätzung hat konkrete Auswirkungen auf die Altersvorsorge: Wer davon ausgeht, früher zu sterben, trifft oft auch finanzielle Entscheidungen, die auf eine kürzere Lebenszeit ausgelegt sind. So wird weniger für das Alter vorgesorgt, und es kommt häufiger zu einem frühen Renteneintritt mit entsprechenden Abschlägen. Wenn das tatsächliche Leben dann deutlich länger dauert als gedacht, können Rücklagen frühzeitig aufgebraucht sein – und das Armutsrisiko im hohen Alter steigen.

Gerade für Frauen bedeutet dies eine besondere Herausforderung, wie Studienautor Andreas Mergenthaler betont. Sie laufen Gefahr, ihre finanzielle Absicherung im Alter zu unterschätzen – ein Problem, das angesichts der wachsenden Zahl älterer Menschen in Deutschland auch gesellschaftlich immer relevanter wird.

Die Studie zeigt: Realistische Erwartungen an die eigene Lebenserwartung sind entscheidend für eine solide Altersvorsorge – und gerade Frauen sollten diese häufiger hinterfragen.

Weitere Hintergründe dazu gibt es hier

kna/ab

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