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UN warnen vor höherer Müttersterblichkeit durch Mittelkürzung

08.04.2025

Zuletzt gab es Fortschritte bei der Versorgung von Schwangeren und Müttern weltweit. Doch nun droht ein Rückschlag, weil humanitäre Mittel zurückgefahren werden, warnt ein UN-Bericht.

Angesichts von Kürzungen bei der weltweiten Entwicklungshilfe warnen UN-Organisationen vor einem Wiederanstieg der Todeszahlen von Müttern bei der Geburt. In den Jahren 2000 bis 2023 ging die Müttersterblichkeit global um 40 Prozent zurück, wie ein am Montag, dem Weltgesundheitstag, veröffentlichter UN-Bericht zeigt. Das liege vor allem an einem verbesserten Zugang zu Gesundheitsdiensten. Allerdings seien diese Fortschritte „angesichts beispielloser Kürzungen der Entwicklungshilfe in der ganzen Welt in Gefahr“, so die Weltgesundheitsorganisation WHO, das Kinderhilfswerk Unicef und der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen UNFPA.

Im Jahr 2023 sind demnach schätzungsweise 260.000 Frauen aufgrund von Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt gestorben – das entspricht etwa einem Todesfall einer Mutter alle zwei Minuten. 70 Prozent der Todesfälle entfielen auf die Region Subsahara-Afrika. Der UN-Bericht deckt 195 Länder und Regionen ab. Laut Definition gilt demnach ein Tod aufgrund von Komplikationen während der Schwangerschaft oder innerhalb von sechs Wochen nach Ende der Schwangerschaft als Fall von Müttersterblichkeit.

Die Kürzungen humanitärer Mittel hätten schwerwiegende Auswirkungen auf die grundlegende Gesundheitsversorgung in vielen Teilen der Welt, warnen die Organisationen. Sie zwängen Länder bereits dazu, lebenswichtige Leistungen für die Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kindern zurückzufahren, Einrichtungen zu schließen und Gesundheitspersonal zu verringern. Gleichzeitig seien Lieferketten für lebensrettende Güter und Medikamente unterbrochen worden. „Wenn sich das nicht ändert, müssen schwangere Frauen in vielen Ländern mit schwerwiegenden Folgen rechnen insbesondere in humanitären Situationen, in denen die Müttersterblichkeit ohnehin bereits alarmierend hoch ist“, so die Organisationen.

kna/sco

 

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