Umfrage: Technische Entwicklung geht vielen zu schnell
Nahezu jeder und jedem Zweiten in Deutschland geht einer Umfrage zufolge die technische Entwicklung zu schnell. Während 54 Prozent der Frauen befürchteten, dieser künftig nicht mehr folgen zu können, seien es bei den Männern 48 Prozent, teilte der Digitalverband Bitkom am Freitag in Berlin mit. Fast jede fünfte befragte Frau (19 Prozent) und jeder siebte befragte Mann (14 Prozent) würde demnach sogar lieber in einer Welt ohne digitale Technologie leben. Für die Umfrage von Bitkom Research wurden den Angaben zufolge 1 002 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Insgesamt schätzten Frauen ihre digitalen Kompetenzen im Umgang mit E-Mails, SMS und Internetrecherche durchweg etwas geringer ein als Männer, erklärte Bitkom weiter. Besonders beim Schutz vor Hackern und Cyberkriminalität gibt es Lücken. Deutlich weniger als die Hälfte – 30 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer – haben der Umfrage zufolge angegeben, ihre Computer und Accounts mit Antivirenprogrammen oder starken Passwörtern schützen zu können. 51 Prozent der Männer, aber nur 37 Prozent der Frauen fühlen sich fit, ein technisches Problem auf ihrem Gerät selbst lösen zu können. Der Wunsch von Frauen nach mehr technischen Kompetenzen in der Digitalwelt sei vorhanden, erklärte Bitkom: Fast jede zweite (45 Prozent) wünscht sich der Umfrage zufolge mehr Kenntnisse beim Schutz von Daten und Geräten; mehr als jede dritte (35 Prozent) mehr Wissen, um technische Probleme auf den Geräten selbst lösen zu können. „Frauenförderung hat in der Wirtschaft einen wachsenden Stellenwert, aber wir müssen uns noch mehr anstrengen“, erklärte Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. Für eine gleichberechtigte Teilhabe an der digitalen Welt müsse mit veralteten Rollenbildern aufgeräumt werden. Mädchen und Frauen jeden Alters sollten gezielt gefördert und ermuntert werden, sich mit der Digitalisierung zu beschäftigen, und ihr Können auch selbstbewusst anzuwenden, forderte Dehmel.
kna/ckr