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Pflicht oder Freizeit – Warum Frauen und Männer Teilzeit arbeiten

27.11.2024

Wer Menschen betreut, arbeitet oft deshalb in Teilzeit- vor allem Frauen. Männer haben einer Studie zufolge meist andere Gründe. Deutschlands Wirtschaft könnte  von einer ausgewogeneren Verteilung der Teilzeitarbeit profitieren- das zeigt eine Studie des am Institut der deutschen Wirtschaft angesiedelten Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung in Zusammenarbeit mit dem Jobportal meinestadt.de. Es gibt demnach Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei den Gründen für die Teilzeitarbeit.

Frauen in Teilzeit wegen Care-Arbeit

38,4 Prozent der Frauen gaben an, wegen Betreuungsaufgaben ihre Arbeitszeit zu reduzieren. 31,2 Prozent der Männer entscheiden sich laut Umfrage für Teilzeit, um mehr Zeit für Freizeit und eine höhere Lebensqualität zu haben. Derzeit arbeiten den Angaben zufolge rund 30 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, davon sind 81 Prozent Frauen.

Eine gleichmäßigere Verteilung von Teilzeitarbeit zwischen Männern und Frauen könnte laut Umfrage nicht nur die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern, sondern dazu beitragen, den Fachkräftemangel abzumildern. Das sei besonders dann der Fall, wenn beide Partner ihre Arbeitszeit vollzeitnah reduzierten. Denn dann könne die Gesamtarbeitszeit eines Haushalts höher aus fallen als bei der klassischen Aufteilung in Vollzeit und Teilzeit.

Mehr Stunden bei passenden Rahmenbedingungen

Die Studie zeigt laut Bericht auch, dass viele Teilzeitbeschäftigte bereit wären, Stunden aufzustocken, sofern die Rahmenbedingungen stimmten. 41,9 Prozent der Befragten mit Betreuungsaufgaben nannten mehr Homeoffice als zentrale Voraussetzung. Flexiblere Arbeitszeiten (30,5 Prozent) und bessere Betreuungsangebote (19,1 Prozent) wurden ebenfalls häufig genannt.

Studienautorin Sibylle Stippler erklärte: In einem angespannten Arbeitsmarkt ist Flexibilität der Schlüssel zur Lösung des Fachkräftemangels- zumal Unternehmen mit den richtigen Rahmenbedingungen Teilzeitkräfte perspektivisch für Vollzeit motivieren können. Für die Studie waren den Angaben zufolge 3 000 Fachkräfte mit Berufsausbildung branchenübergreifend im Juni befragt worden. Die Online-Befragung führte das Marktforschungsinstitut Bilendi durch.

ko/kna

 

 

 

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