Papst äußert sich erneut zu Homosexualität

Der Petersplatz im Vatikan
Gott ist barmherzig, nicht ausgrenzend, äußerte sich Papst Franziskus aktuell zum Thema Homosexualität. In einem Gespräch mit dem italienischen Psychotherapeuten und Buchautor Salvo Noe wendet sich der Papst gegen eine Ausgrenzung Homosexueller. „Der Stil Gottes ist Nähe, Barmherzigkeit und Zärtlichkeit. Nicht Urteil und Ausgrenzung. Gott nähert sich liebevoll jedem seiner Kinder. Sein Herz steht jedem offen. Er ist Vater. Liebe spaltet nicht, sondern eint“, wird der Papst im Buch zitiert.
Das Buch mit dem Titel „La Paura come Dono“ („Die Angst als Geschenk“) enthält das Gespräch und erscheint auf Italienisch im kirchennahen San Paolo-Verlag. Das Buch ist nicht die erste Kooperation zwischen Noe und Papst Franziskus. Im Herbst 2020 brachte Noe ein Buch mit dem Titel „Die Macht des Vertrauens“ heraus. Damals steuerte der Papst ein Vorwort bei.
Angst ist nicht christlich
Zum Thema Angst sagte der Papst in dem Buch, übermäßige Angst sei nicht christlich. Auch er fürchte manchmal, Fehler zu machen. Aber diese Angst helfe in diesem Fall, denn sie sorge dafür, die Entscheidung, die er zu treffen habe, gut abzuwägen, wie er sie umsetze. „Es ist keine Angst, die mich aufreibt (…) Es ist ein Gefühl, das mich wachsam sein lässt: eine Angst, die wie eine Mutter ist, die dich warnt.“ Übermäßige, lähmende Angst mache hingegen Menschen zu Sklaven. Sie werden oft handlungsunfähig. Sie wissen nicht, was sie tun sollen. Sie sind ängstlich, auf sich selbst konzentriert und warten nur darauf, dass etwas Schlimmes passiert.
Gefahr Missbrauch rechtzeitig erkennen
In dem Dialog mit dem Psychologen geht Franziskus auch auf das Thema sexueller Missbrauch ein, insbesondere auf Konsequenzen für die Priesterausbildung. Die bekannt gewordenen Missbrauchsfälle hätten gezeigt, wie nötig es sei, schon vor einer Priesterweihe zu wissen, ob jemand Neigungen zu Missbrauch habe. Dabei könnten Spezialisten helfen, vor allem Psychologen. Wenn solche Probleme nicht erkannt werden, können sie verheerende Auswirkungen haben, so Papst Franziskus.
kna/ko