Nachrichtenflut sorgt oft für Überforderung
Laut einer Umfrage, die der Digitalverband Bitkom jetzt vorgestellt hat, verbringt ein Mensch in Deutschland täglich eine gute Dreiviertelstunde mit Nachrichtenkonsum. Dabei gibt die Hälfte der Befragten an, dass sie mit der Nachrichtenflut überfordert seien. Noch mehr (58 Prozent) wissen nach eigenen Worten oft nicht, welchen Nachrichten und Quellen sie vertrauen können. Und knapp zwei Drittel (62 Prozent) erklärten, den eigenen Nachrichtenkonsum mitunter bewusst einzuschränken.
Medienkompetenz schaffenÂ
Ein solcher „Nachrichten-Eskapismus“ sei vor allem in Krisenzeiten nachvollziehbar, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Wenn Menschen sich weniger informierten, ebne dies auf lange Sicht allerdings den Weg für Desinformation und „Fake News“. Bereits in der Schule müsse daher Medienkompetenz geschaffen werden.
Grundsätzlich seien viele Menschen am Zeitgeschehen sehr interessiert, fügte Rohleder hinzu. Laut Umfrage nutzen diejenigen, die die Nachrichten verfolgen, dafür täglich im Durchschnitt 48 Minuten. Bei knapp einem Viertel (23 Prozent) ist es sogar mehr als eine Stunde. Zugleich gaben aber 54 Prozent an, häufig nur die Überschriften und nicht ganze Artikel zu lesen.
Wahrheitsgehalt für viele schwer prüfbar
„Fake News“ beunruhigen offenbar viele Internetnutzerinnen und -nutzer: 85 Prozent erklärten, dass Falschmeldungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt zerstören. Ebenso viele stimmten der Aussage zu, es sei schwierig, den Wahrheitsgehalt einzelner Meldungen zu prüfen. Zwei Drittel (67 Prozent) berichten, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten auf „Fake News“ gestoßen seien.
An der repräsentativen Befragung zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes beteiligten sich laut Angaben 1 002 Internetnutzerinnen und -nutzer. Hier können alle Umfrageergebnisse sowie die Pressemitteilung zur Umfrage des Digitalverbands Bitkom nachgelesen werden.
kna/ab