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Krisen, Kriege, Katastrophen: Was heißt das für die Medien?

Tagung der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien: (v.l.) Ulla Kriebel, Thorsten Schmiege, K. Geiger

30.11.2022

Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauen Bayerns und der Evangelischen Frauen in Bayern haben zum Informationstag in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in München geladen.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto Kriege, Krisen, Katastrophen.  Thorsten Schmiege, Präsident der BLM, erläuterte die aktuellen Themen der Medienpolitik, darunter die Veränderungen in der Fernsehlandschaft, die Individualisierung der Plattformen durch Algorithmen, das Engagement der BLM gegen Hatespeech und die Herausforderungen im Jugend- und Nutzerschutz. 

Genauso wie die Landeszentrale ihre Aufgabe wahrnehme, ein Wertegerüst in der Medienregulierung zu erhalten, trügen auch die kirchlichen Frauenverbänden Verantwortung in Ethikfragen, so Schmiege. Das sei eine wertvolle Ergänzung.

Medien und Gesellschaft

Auch die Medien selbst nehmen gesellschaftliche Aufgaben wahr.  Johannes Ott, Geschäftsführer  Radio Gong, zeigte worin die Chancen und Möglichkeiten eines lokalen Privatsenders liegen. Er betonte, dass die Stärke im Netzwerk und dem direkten Draht zur Zuhörerschaft liege. Der Sender vermittelte in den Anfangstagen des Ukrainekriegs den ankommenden Flüchtlingen eine Unterkunft und weitere Hilfen. Für dieses Engagement wurde Radio Gong im September 2022 mit dem wichtigsten Preis der Radiobranche, dem Deutschen Radiopreis, ausgezeichnet.

Kinder schützen

Weiterhin zeigten Mitarbeiter des BLM-Elternratgebers Flimmo für TV und Streaming, wie Kindern bei der Verarbeitung von beängstigenden Kriegseindrücke aus den Medien geholfen werden kann. Für die Verarbeitung derartiger Bilder und Nachrichten, vor denen man Kinder kaum abschirmen könne, sollte beachtet werden, dass stabile Bezugspersonen, auf die Ängste und Verunsicherungen eingehen und altersgemäß reagierten. Statt der Tagesschau sei Kindernachrichten der Vorzug zu geben, auf Details, dramatische Zuspitzung und Spekulationen sollte unbedingt verzichtet werden.

BLM bietet Medienführerschein für Kinder

Die Stiftung Medienpädagogik der BLM bietet hierzu einen Medienführerschein und präsentierte ein noch im Entstehen befindliches Modul zum Thema, wie Kinder und Jugendliche glaubwürdige (Krisen-)Berichterstattung erkennen und reflektieren können. Diese Materialen werden im nächsten Jahr zur Verfügung stehen und können dann sowohl präventiv als Unterrichtseinheiten oder spontan bei einer aktuellen Krise mit Hilfe einer Checkliste und einem Gesprächsleitfaden von Lehrenden und Erziehenden eingesetzt werden.

Autorin: Ulla Kriebel/ko

 

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