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Jugendliche mit Beeinträchtigung häufiger von Mobbing betroffen

28.02.2025

Die Hilfsorganisation Aktion Mensch hat anlässlich des Zero Discrimination Day eine neue Studie zu Mobbing-Erfahrungen unter jungen Menschen veröffentlicht. Der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Aktionstag am 1. März macht auf Diskriminierung und Vorurteile aufmerksam und ruft dazu auf, sich für Toleranz und Akzeptanz aller Menschen einzusetzen.

Das Inklusionsbarometer Jugend zeigt alarmierende Zahlen: Jugendliche mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen sind signifikant häufiger von Mobbing betroffen als ihre Altersgenossen ohne Beeinträchtigung. Mehr als ein Drittel (35 Prozent) der befragten Jugendlichen mit Beeinträchtigung berichtete von Cybermobbing-Erfahrungen, während dieser Anteil bei Jugendlichen ohne Beeinträchtigung bei 22 Prozent liegt. Besonders betroffen sind weibliche Befragte mit Beeinträchtigung.

Auch im schulischen Umfeld erleben Jugendliche mit Beeinträchtigung Mobbing häufiger: 44 Prozent gaben an, durch Mitschülerinnen und Mitschüler oder Lehrkräfte online gemobbt worden zu sein, während dieser Wert bei Gleichaltrigen ohne Beeinträchtigung nur 16 Prozent betrug. Besonders erschreckend: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten mit einer psychischen Erkrankung schilderten Mobbing-Erfahrungen, ebenso mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Jugendlichen mit einer Suchterkrankung.

Auch Jugendliche mit sprachlichen, motorischen oder kognitiven Beeinträchtigungen sind stark betroffen: 47 Prozent, 46 Prozent bzw. 46 Prozent dieser Gruppen haben bereits Mobbing erlebt. Christina Marx, Sprecherin von Aktion Mensch, fordert ein selbstverständliches Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft: „Wer früh lernt, anderen mit Respekt und Empathie zu begegnen und Vielfalt als Bereicherung zu begreifen, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch im weiteren Leben tun. Andernfalls können Vorurteile wachsen, die zu Ausgrenzung führen.“

Neben dem Elternhaus seien insbesondere Schulen, Freizeit- und Sportvereine sowie die außerschulische Jugendarbeit gefragt, um Anti-Mobbing-Maßnahmen zu etablieren und inklusives Miteinander zu fördern.

Für die Studie wurden 1.442 junge Menschen im Alter von 14 bis 27 Jahren befragt, darunter 718 mit und 724 ohne Beeinträchtigung.

kna/ab

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