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Heilige Frauen im Ikonen-Museum

30.10.2023

Das Ikonen-Museum in Recklinghausen zeigt unter dem Titel „Ikona“ heilige Frauen der orthodoxen Kirche. Ab dem 12. November werden mehr als 70 Exponate aus drei wichtigen Ikonen-Museen in Westeuropa gezeigt. Neben Recklinghausen beteiligten sich die Ikonenmuseen in Frankfurt am Main und im niederländischen Kampen, die erstmals für die Ausstellung kooperierten.

Bis 17. März blicke die Schau in Recklinghausen auch auf die Darstellung biblischer Frauen in der christlich-orthodoxen Kunst. Vorgestellt würden beispielsweise Eva und Maria. Evas Ungehorsam und „Schuld“ am Sündenfall habe Frauen zu einem Leben in Demut und Buße verurteilt, hieß es. Maria als Mutter Christi habe entscheidenden Anteil an der Überwindung dieser Schuld gehabt. Sie gelte als maßgebliches Vorbild für alle heiligen Frauen, hieß es in der Ankündigung des Museums.

Der Hauptfokus der Ausstellung liegt auf Märtyrerinnen, Asketinnen und Herrscherinnen. Dabei stehen den Angaben nach Ikonen mit ungewöhnlichen Handlungen und Attributen im Zentrum. So werde die heilige Thekla mit einem Evangelium dargestellt, womit sie als Verkünderin von Gottes Wort identifiziert werde.

Viele heilige Frauen handelten nach Angaben des Museums selbstbestimmt und selbstbewusst: Sie verweigerten die Ehe, hielten öffentliche Reden, forderten männliche Autoritäten heraus und erduldeten – wie die heilige Marina von Antiochia – Einsamkeit, Folter und Tod. Sie überschritten die im sozialen Alltag geltenden Geschlechtergrenzen und unterliefen Erwartungen, die bis in die Neuzeit hinein an Frauen gestellt würden.

Nach Recklinghausen ist die Schau von April an bis September in Frankfurt am Main und ab Oktober 2024 im niederländischen Kampen zu sehen.

 epd/ckr

 

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