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Hebammen-Verband kritisiert neue unattraktive Vergütung

03.11.2025

Der Deutsche Hebammenverband (DHV) warnt davor, dass durch den ab dem 1. November geltenden neuen Hebammenhilfevertrag viele freiberufliche Hebammen ihren Job aufgeben könnten. Dadurch drohe ein Engpass in der Versorgung. Der neue Vertrag werde bei Beleghebammen zu Verdiensteinbußen von bis zu 30 Prozent führen, sagte eine DHV-Sprecherin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Für diese Hebammen liege die letzte Vergütungserhöhung zehn Jahre zurück. Für viele, die schon heute mit prekärem Auskommen arbeiteten, dürfte diese Entscheidung das endgültige Berufs-Aus bedeuten, sagte die Sprecherin.

 Der Hebammenhilfevertrag regelt bundesweit die Vergütung und Arbeitsbedingungen aller freiberuflichen Hebammen. Bisher wurden Hebammen pro Geburt entlohnt. Der neue Vertrag hingegen sieht erstmals eine minutengenaue Abrechnung vor. Beleghebammen, die als freiberufliche Hebammen in Kliniken Geburten begleiten, erhalten jedoch nur 80 Prozent des neuen Stundensatzes.

 Aktuell werden bundesweit mehr als zwanzig Prozent der Geburten in Kliniken von freiberuflichen Hebammen im Belegsystem begleitet, in Bayern ist es die Mehrzahl aller Geburten, sagte die DHV-Vertreterin. Wenn diesen Hebammen die Existenzgrundlage wegbreche, ziehe dies eine verheerende Versorgungsknappheit für die Frauen und Familien in den betroffenen Regionen nach sich.

kna/ckr

 

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