Frust-O-Mat: 99 Prozent fürchten Spaltung der Gesellschaft
Vor knapp einem Monat startete die Caritas in Nordostdeutschland einen „Frust-O-Mat“ im Internet, um mehr über den Politik-Frust junger Menschen herauszufinden. Jetzt veröffentlichte der katholische Wohlfahrtsverband eine erste Bilanz: Demnach befürchten 99 Prozent ein Auseinanderdriften der Gesellschaft.
Menschlich miteinander umgehen
89 Prozent seien frustriert, dass ihre Werte nicht geteilt würden. 79 Prozent sähen Defizite beim Thema Sicherheit. Knapp dreiviertel der Teilnehmenden hätten Sorge, dass ihre Heimat nicht so bleibt, wie sie ist. 59 Prozent seien hinsichtlich der Meinungsfreiheit frustriert. Der am häufigsten geäußerte Wunsch mit 60 Prozent war: „Dass wir menschlich miteinander umgehen“. Der Online-Fragebogen wurde bislang 3.800 Mal vollständig ausgefüllt, Angaben zu Alter oder Wohnort der Teilnehmenden werden nicht erfasst.
Die Caritas-Direktorin für das Erzbistum Berlin, Ulrike Kostka, erklärte: „Die Zwischenergebnisse zeigen, dass Menschen sich mehr persönliche Wertschätzung durch die Politik wünschen und sich nach gesellschaftlichem Zusammenhalt sehnen. Hier können Wohlfahrtsverbände wie die Caritas eine wichtige Mittlerfunktion einnehmen und Gesprächsräume schaffen. Das ist nach den Wahlen genauso wichtig wie vorher.“
Initiatoren setzen sich für Anliegen ein
Ins Leben gerufen wurde die Aktion von den Caritasverbänden für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Beim Frust-O-Mat können Teilnehmende etwa angeben, wie sehr sie die aktuelle Politik frustriert und was genau, etwa die Themen Sicherheit und Meinungsfreiheit. Zudem wird auf Skalas die Zustimmung zu bestimmten politischen Ängsten abgefragt. Am Ende der Abfrage besteht die Möglichkeit, mit der Caritas in Kontakt zu treten. Die Initiatoren wollen sich zudem für bestimmte Themen und Anliegen, die sich aus den jeweiligen Antworten ergeben, bei der Landespolitik und den Abgeordneten des Bundestages einsetzen.
kna/ab