Die Fußball-EM der Frauen beginnt morgen

Die 14. Europameisterschaft der Frauen findet vom 2. bis 27. Juli in der Schweiz statt. Die deutsche Fußballnationalmannschaft spielt in der Gruppe C am 4. Juli um 21 Uhr gegen Polen in St. Gallen, am 8. Juli um 18 Uhr gegen Dänemark in Basel und am 12. Juli um 21 Uhr gegen Schweden in Zürich.
Insgesamt nehmen 16 Nationen an der EM teil. Die DFB-Frauen peilen den neunten Titel an. Deutschland ist achtfacher Europameister, Sieger der FIFA-Weltmeisterschaften der Frauen 2003 und 2007 und gewann 2016 außerdem die olympische Goldmedaille. Tickets gibt es auf http://womenseuro.tickets.uefa.com
Wer die Europameisterschaft lieber im Fernsehen verfolgt: ARD und ZDF übertragen alle 31 Spiele der EM der Fußballerinnen live. Eröffnet wird die EM am 2. Juli mit dem Duell der Isländerinnen gegen Finnland (18 Uhr, ARD) sowie der Partie vom Gastgeber Schweiz gegen Norwegen (21 Uhr). Das Finale steigt am 27. Juli in Basel (ZDF).
Große Fußballturniere haben immer einen hohen Stellenwert. Das ist bei den Männern genauso wie bei den Frauen. Es scheint aber, als würde die im Juli stattfindende Fußball-EM der Frauen in Schweiz für den Frauen-Fußball in Deutschland eine ganz besondere Bedeutung haben. So sieht es zumindest auch Sportjournalist Bernd Schmelzer. Der ARD-Reporter begleitet den Frauensport schon seit vielen Jahren. Er hat miterlebt, wie positiv er sich speziell in den vergangenen fünf oder sechs Jahren entwickelt hat.
Mit Blick auf Übertragungszeiten und Vielfalt in den Telemedien sei die Entwicklung sehr gut, wie Schmelzer sagt. Auch dank des Investments von Deutscher Telekom und DAZN gibt es seit wenigen Jahren die Möglichkeit, jedes einzelne Frauen-Bundesliga-Spiel live zu sehen. Sender wollen ein attraktives Programm anbieten. Dass das Interesse an der Frauen-Bundesliga hoch war, spricht also für den Frauenfußball, erklärt Schmelzer.
Und dennoch: Frauenfußball hinkt dem Geschäftsmodell der Männer immer noch weit hinterher. In der nun startenden Rechteperiode der Herren-Bundesliga wird die Deutsche Fußball Liga (DFL) pro Spielzeit wieder etwas mehr als 1,1 Milliarden Euro an inländischen TV-Rechten erlösen. Für die Fernsehrechte der Frauen-Bundesliga fließen von den Sendern aktuell weniger als fünf Prozent dieser Summe.
Erfolge des deutschen Nationalteams im Juli wären für den deutschen Frauen-Fußball extrem wichtig. „Wir sind in einer Übergangsphase. Es wird auf die kommende EM ankommen. Das wird eine wichtige Geschichte. Wenn Deutschland früh ausscheidet, könnte das mit Blick auf die Zukunft, was großflächige Free-TV-Übertragungen angeht, schwer werden“, meint der Sportreporter. Wie weit Deutschland kommen wird? Da will sich Schmelzer zurückhalten. Nur so viel sagt er: Eine Halbfinalteilnahme der deutschen Fußballerinnen, sei zumindest möglich. Der KDFB drückt jedenfalls die Daumen!
sco/kna