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Altersdiskriminierung ist nach wie vor weit verbreitet

28.03.2025

Laut einer aktuellen Untersuchung haben rund 45 Prozent der Menschen in Deutschland schon einmal Altersdiskriminierung erlebt. Bei den über 65-Jährigen sei es jeder dritte Befragte gewesen. Die Untersuchung wurde vom Meinungsforschungsinstitut GMS im Auftrag der Antidiskriminierungsstelle des Bundes durchgeführt.

Der Umfrage zufolge erlebten die Betroffenen vor allem im Arbeitsleben Benachteiligung: 39 Prozent berichten demnach von Altersdiskriminierungen im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit, 27 Prozent im Gesundheitsbereich, 24 Prozent bei Geschäften und Dienstleistungen. Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt haben laut Untersuchung 22 Prozent der Befragten erlebt. Auch die Digitalisierung führte demnach zu Benachteiligungen (11 Prozent).

Seit Einrichtung der Antidiskriminierungsstelle im Jahr 2006 seien mehr als 8.600 Fälle wegen Altersdiskriminierung eingereicht worden. Für die repräsentative Befragung wurden den Angaben zufolge rund 2.000 Menschen in Deutschland in der Zeit vom 11. bis zum 16. März befragt. Die unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, erklärte, die Umfrage zeige, dass das Problem der Altersdiskriminierung größer sei, als es uns bis lang bewusst ist. Es betreffe ältere, aber auch jüngere Menschen. Zwar sei Altersdiskriminierung gesetzlich verboten, aber das wisse kaum jemand.

Konkret appellierte Ataman an die künftige Bundesregierung, einen Nationalen Aktionsplan Antidiskriminierung vorzulegen. Zudem müsse das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz reformiert werden, um die Rechte von Betroffenen zu stärken. Das Verbot von Altersdiskriminierung solle zudem im Grundgesetz verankert werden.

Weitere Hintergründe dazu gibt es hier

kna/ab

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