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Sie hat mich wach gemacht

Maria Flachsbarth als Abiturientin Foto: privat

31.10.2019

KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth besuchte als Schülerin das Gymnasium in Rietberg. In der ostwestfälischen Kleinstadt machte sie 1982 ihr Abitur. Heute ist sie Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin im Bundesministerium für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit. 

Frau Keuck war meine Politik- und Geschichtslehrerin. Sie war etwas distanziert, eher streng und kein Kumpeltyp. Sie war gar nicht die Lehrerin, die mir persönlich am nächsten war. Aber als ich in der Mittelstufe war, hat Frau Keuck mich wach gemacht: Politik passiert immer um uns herum. Das habe ich von ihr gelernt.

Ich habe schnell verstanden, dass Politik allgegenwärtig ist, wenn es um die Bestimmung unseres Lebensumfeldes geht. Schulen, Krankenhäuser, Straßen – Politik bestimmt so viele Dinge, die das eigene Leben beeinflussen. Ich habe dann angefangen, Nachrichtensendungen und auch Kommentare anzuhören, weil ich verschiedene Meinungen interessant fand.

Ich bin ein politischer Mensch. Aber angeregt wurde das durch die Schule. Eine Demokratie braucht Demokraten und ist nicht aus sich selbst heraus lebendig. Als Geschichtslehrerin konnte Frau Keuck das besonders gut vor Augen führen. Sie machte uns mit der Athener Demokratie vertraut. Das hat Eindruck bei mir hinterlassen und ein Grundverständnis geschaffen. Insofern hat die Schule mitsamt meiner Politiklehrerin Anteil daran, dass ich die politische Laufbahn eingeschlagen habe. Ich würde sagen, der Grundstein dafür wurde dort gelegt. 

Ich glaube, es ist wichtig, sich öffentlich zu engagieren. Nicht nur sein kleines Leben zu leben, sondern sich starkzumachen für unsere Demokratie und an Entscheidungen mitzuwirken. Daran hat Frau Keuck durchaus ihren Anteil. Ich bin ihr dankbar dafür, dass sie mir einen klaren Blick auf die Wirklichkeit gegeben hat.

Autorin: Claudia Klement-Rückel
aus: KDFB engagiert 11/2019

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