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Als Mädchen aufs Gymnasium

Emilia Müller als Schulkind Foto: privat

31.10.2019

Emilia Müller, Landesvorsitzende des KDFB Bayern, wurde 1957 mit fünf Jahren in die Volksschule Bodenwöhr im Landkreis Schwandorf eingeschult. Später besuchte sie dann das Gymnasium im nahe gelegenen Nittenau.

Für mich war die Begegnung mit meiner Grundschullehrerin Frau Girg ein Schlüsselerlebnis. Diese Frau hat mich sehr beeindruckt. Wir waren 42 Kinder in der Klasse, und sie hatte trotzdem immer die passende Strategie, um uns alle im Griff zu haben. Sie war sehr genau und korrekt in ihrem Tun und hat jede Hausaufgabe sorgfältig kontrolliert und bewertet. Außerdem hat sie mich stets ermutigt, mehr zu machen als nötig und zum Beispiel meine Vorliebe für das Lesen gefördert. Ich war ein neugieriges und aufgewecktes Kind und habe zum Leidwesen meiner Lehrerinnen und Lehrer alles hinterfragt. Dazu hatte ich auch eine recht kreative Vorstellungskraft und war lösungsorientiert, weshalb ich alles immer gleich in die Tat umsetzen wollte. Dass ich handwerklich ganz geschickt war, kam meinem Tatendrang zugute. Von Frau Girg habe ich gelernt, gewissenhaft in meinem Handeln zu sein und klare Ansagen zu machen, wenn nötig. Sie war für mich ein wichtiges Vorbild und hat mich so für mein Leben geprägt. Dankbar bin ich ihr dafür, dass sie mir als Mädchen das Selbstvertrauen gegeben hat, auf ein Gymnasium zu gehen, obwohl das in der damaligen Zeit bei weitem keine Selbstverständlichkeit war. 

Autorin: Claudia Klement-Rückel
aus: KDFB engagiert 11/2019

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